HICA

Ausstellung “Paper Poems” Papierkunst von Edwin Heim

„Paper Poems“ exhibition Paper art by Edwin Heim


February- April 2016, Taiwan


Tagebuch

Diary

Nationalbibliothek Taipeh, Taiwan

Februar, 2016

Dharma Drum Institute of Liberal Arts

April, 2016

Kurzer Lebenslauf Edwin Heim

Als ich im Oktober 2015 die Internationale Frankfurter Buchmesse besuchte, machte ich eine schöne Entdeckung. Inmitten der großen grauen Messe erblickte ich plötzlich, wie einen blinkenden gelben Stern im grauen Himmel, zauberhafte aus Papier gefaltete Hefte.

Ich entdeckte, dass diese Objekte die Arbeit meines Schweitzer Kollegen Herrn Edwin Heim waren. Sofort beschloss ich, dass ich diesen Schatz europäischen Kunsthandwerks unbedingt nach Taiwan bringen muss!

2016 organisierte ich mit Herrn Heims Arbeit zwei Ausstellungen denen wir den Namen “Paper Poems” gaben: Im Februar an der Nationalbibliothek Taiwan und anschließend im April am Dharma Drum Institute of Liberal Arts.

Ihre schlichte, poetische Form verleiht der Arbeit von Herrn Edwin Heim einen Hauch von Asien. Durch die Transparenz seiner Arbeitschritte -  Falten, Rollen und Nähen -  ist es für den Betrachter viel leichter, die Arbeit nachzuvollziehen.

Ein Jahr zuvor hatte ich in der  Nationalbibliothek Taiwan einen Vortrag zum Thema „30 Jahre Anfasertechnik bei der Buchrestaurierung in Deutschland“ gehalten. Gleichzeitig hatte ich im Vorraum eine kleine Ausstellung über europäische Buchbinderkunst veranstaltet. Dort waren die Werke von drei Künstlern zu sehen: Luise Karl, Susanne Natterer und Ingela Dierick zu sehen. Es war ein großer Erfolg. Allerdings erkannte ich, dass diese traditionellen Bindetechniken in ihren extrem feinen Details nicht leicht zu verstehen sind.

Diesmal hatte ich die Idee, zusätzlich zu den Ausstellungsobjekten etwas zum selbst machen anzubieten, einen Faltglobus, dessen Vorlage aus Schweden und dem Jahre 1830 stammt. Der Besucher der Ausstellung sollte die Gelegenheit haben, selbst zu erleben, wie magisch die Arbeit mit den Händen ist und wieviel Spaß sie macht.

Der Grund für diese Ausstellung war für mich, dass ich die Buchbinderkunst als wahre Perle der europäischen Kultur schätze. Deshalb wäre es zu begrüßen, wenn dieses Kunsthandwerk seinen Weg auch nach Taiwan finden würde, vor allem in die Schulen.

Überhaupt sollte der  Werkunterricht einen viel höheren Stellenwert im Bildungssystem Taiwans besitzen. Denn schöpferische Arbeit mit den eigenen Händen bildet einen beruhigenden Gegenpol zur einseitigen akademischen Tätigkeit. Die Buchbinderkunst könnte den Werkunterricht bereichern, da sie nicht nur eine kulturelle Bedeutung hat, sondern auch die Hand-Kopf-Koordination enorm fördert.

„Paper Poems“ exhibition Paper art by Edwin Heim


I made a beautiful discovery when visiting the International Book Fair Frankfurt in october 2015. In the midst of a great, grey fair I suddenly spotted lovely booklets made from paper, like a twinkling yellow star.

It turned out these objects were the work of my Swiss colleague Mr. Edwin Heim. Immediately, I decided I had to introduce this jewel of European craftwork to Taiwan!

In 2016, I organized two exhibitions titled “Paper Poems” with the work of Mr. Heim: At the National Library Taiwan in february and after that, at the Dharma Drum Institute of Liberal Arts in april.

Its simple, poetical shape gives Mr. Edwin Heim’s work a touch of Asia. The transparency of procedure - folding, rolling, sewing - simplifies comprehension of  the workflow for the observer.

One year before, I had lectured on the topic “30 years of leaf custing technique in book restoration in Germany” at the National Library Taiwan. Simultaneously, I had shown a small exhibition about European bookbindery in the vestibule. There, the works of three European artists could be admired: Luise Karl, Susanne Natterer and Ingela Dierick. It was a great success. However, I realized how hard it is to understand these traditional techniques of bindery with their extremely subtle details.

This time, I had the idea to provide a do-it-yourself activity in addition to the exhibits, a folding globe the pattern of which is from Sweden and the year 1830. The visitor of the exhibition was to be given an opportunity to experience how magical handicraft is and how much fun can be had from it.

My reason for this exhibition was that I value the art of bookbindery  as a pearl of European culture. Therefore, its transfer to Taiwan, particularly to the schools, seems desirable.

Handicraft lessons in general should have a much greater status in the taiwanese educational system. Creative work with your own hands forms a soothing antipole to unilateral academic occupation. Bookbindery could enrich handicraft lessons, as it does not only possess cultural significance, but also promotes the coordination of brain and hands to a tremendous extent.